Das Welcome Café
Angefangen hat alles im April 2016, als die Münchner Kammerspiele beschlossen, die Kammer 2 gleich um die Ecke der Maximilianstraße wöchentlich als Plattform für Begegnung zur Verfügung zu stellen. Die Idee war, Geflüchtete aus den Unterkünften an der Peripherie ins Zentrum einzuladen, auf die teuersten Quadratmeter der Republik und damit zu unterstreichen, dass Kulturinstitutionen auch konkrete gesellschaftspolitische Arbeit leisten können und sollen.
Ein Mal im Monat laden die Münchner Kammerspiele immer noch bei Kaffee, Tee und Suppe zum Austausch von Lebenserfahrungen und Deutschkenntnissen: Das Welcome Café ist Treffpunkt, Kontaktbörse, Kantine, Schule, Theater, Spielplatz, Kino und Club für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung.
Immer anders und doch beständig
Zahlreiche Initiativen in München und Umgebung nutzen das Forum, um ihre Projekte publik zu machen oder um Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden. Wer noch nicht so genau weiß, ob er ehrenamtlich aktiv werden will oder wer für Ehrenamt keine Zeit hat trotzdem aber mal spontan in Konatkt mit den Neumünchnerinnen und -münchnern treten will, ist hier genau richtig. Jedes Mal gibt es ein neues Programm, entweder eine Lesung oder ein Konzert, Workshops, ein Film oder eine Diskussion. Selbstverständlich kostenlos. Das Publikum bleibt sehr zur Freude der Gastgeber immer sehr divers. Stammgäste mischen sich mit Leuten, die zum ersten Mal kommen.
Da um zu vernetzen
Als Partner hat sich das Welcome Café deshalb sehr bewehrt für viele Akteure in München. Wenn etwas neu anpackt in der Stadt und andere fragt: "Wie werde ich bekannter?", "Wie finde ich Mitmacher?" oder "Wie kommen wir mit unserer Idee in Kontakt mit Geflohenen?" - dann heißt die Antwort meistens: "Warst Du schon im Welcome Café?" Natürlich kann man einfach kommen. Besser ist es aber man schreibt eine kurze Nachricht. Am anderen Ende der Leitung sitzt Anne Schulz. Ein Projekt abgewiesen hat sie nie. Sie ist für alle offen, zuhörend und selbst eine große Inspirationsquelle. Wer ihr schreibt kann eingeplant werden in das Abendprogramm und auch mit in die Ankündigung. Vielleicht ist der nächste Abend auch noch nicht so passend, dafür passt beim übernächsten Mal das eigene Angebot perfekt in das was ohnehin geplant wird. So wird es gleich noch runder.
Poesie des Tuns
Kommenden Montag ist es wieder soweit. Am 18. Dezember öffnet sich die Kammer 2 wieder ab 18 Uhr. Diesmal mit einem ganz besonderen Anlass:
Heinrich Böll wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Deshalb widmet sich dieses Welcome Café ab 19 Uhr seiner „Poesie des Tuns", seinem Einsatz für Recht und Gerechtigkeit. Dazu hat eine junge Gruppe von „Joblingen" ein künstlerisches Projekt erarbeitet, das sie im Café präsentieren wird. Ab 20 Uhr mischt die Unterbiberger Hofmusik bayerische Volksmusik mit Jazz und Einflüssen aus aller Welt. Der Abend wird gestaltet in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung und der Joblinge aAG.
Nächste Termine:
15. Januar 2017
19. Februar 2017
jeweils 18-22 Uhr
Eintritt frei