Aktuelles aus München

Klimawandel als Fluchtursache: Perspektiven auf eine Globale Herausforderung

In vielen Regionen weltweit führen die Folgen des Klimawandels bereits zu entscheidenden Veränderungen der Lebensbedingungen. Deren Folgen es laut Prognosen es in naher Zukunft zu massiven Fluchtbewegungen kommen wird. 

Flucht und Klima

Jetzt scheint der Winter Einzug zu halten, nach den vielen schönen Herbsttagen, an welchen wir die Mittagspause für ein Bad in der Sonne genossen, gehen wir jetzt raus, um uns einen kühlen Kopf zu holen. Der Sommer war zu heiß, der Herbst sehr warm und in einer ruhigen Minute erwischt sie uns die Besorgnis über die klimatischen Veränderungen und das, was die kommenden Generationen erwartet.  

Migration und Klimawandel: “Wer arm ist, kommt nicht weit!” 

In Kenia sind die letzten fünf Regenzeiten ausgefallen. Die Tiere sterben massenhaft, das Weideland verdorrt. Im Moment verfügen die Kenianer*innen über 4 Liter Wasser statt  über 15 Liter Wasser pro Tag, weil ihre Brunnen versiegen. Kenia und weite Teilen Ostafrikas sind bereits verstärkt von den Folgen des Klimawandels betroffen, welche ihren Einfluss auf Migrationsentscheidungen der Bevölkerung vor Ort nehmen. Denn diese sind äußerst komplex, denn die Menschen, die Menschen dort vor den Folgen des Klimawandels fliehen sind die Ärmsten und oft die Schwächsten. So findet in diesen Regionen vorwiegend Binnenmigration statt und die Menschen ziehen in bewohnbare Gegenden in Nähe ihres Wohnorts. Um nach Europa auszuwandern, dafür haben die meisten Menschen die vor den Folgen des Klimawandels flüchten, kein Geld. Hinzukommt, dass es laut der Genfer Flüchtlingskonvention keine rechtsgültige Definition und Anerkennung für den Begriff “’Umweltflüchtling” gibt. Somit haben Menschen, die aus Gründen klimatischer Veränderungen fliehen, keinerlei Status, Schutz und Ansprüche. 

Ist die Fluchtabwehr der EU noch zeitgemäß? 

Statt zu fragen wie viele Menschen durch den fortschreitenden Klimawandel ihre Heimat verlieren, wird in den Medien davon gesprochen, dass wir Europa von Geflüchteten regelrecht überrannt werden.  Auch Politiker*innen bedienen sich hin- und wieder solcher Bedrohungsnarrative, besonders zu Wahlkampzeiten. Immer wieder wird dann von “Wirtschaftsflüchtlingen und von “Menschen ohne Bleibeperspektive” gesprochen. Die EU setzt ebenso weiterhin auf Fluchtabwehr, doch ist diese Haltung eigentlich noch zeitgemäß? Wir leben in einer Zeit mit einer demografisch alternden Gesellschaft, während andere Erdteile eine junge Bevölkerung bieten. Somit könnte über Generationen hinaus der fehlende Nachwuchs in Deutschland ausgeglichen werden. Viele Arbeitgeber haben längst erkannt welches Potenzial Zuwanderung ermöglicht. Viele von Ihnen würden gerne noch mehr Menschen mit Flucht- & Migrationshintergrund einstellen, doch leider waren/sind die Hürden bisher in vielen Bereichen noch zu hoch. Letzte Woche wurde das Zuwanderungsgesetz der Ampel-Regierung verabschiedet. Das Gesetz ist der erste Schritt, dass Deutschland sich zu einem modernen Einwanderungsland entwickelt, dazu gehören aber auch die passenden Integrationsangebote, gemeinsame Ausbildungsprojekte und für Student*innen.  

Klimaschutz und wirtschaftliche Zusammenarbeit gehören unmittelbar zusammen!

Klimaschutz und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Ländern des Globalen Südens gehen Hand in Hand. Spätestens jetzt ist es an der Zeit sachlich über das Thema Klimamigration sachgerecht zu diskutieren und weitere wichtige Entscheidungen auf den Weg zu bringen. Wir vom Willkommen-in-München arbeiten mit unserem Arbeitskreis Flucht- und Klima weiterhin daran das Klimamigration mit ihren Ursachen zu Thematisieren und werden im kommenden Jahr weitere Veranstaltungen und Aktionen begleiten. 

 

Autor*In:
Johanna Schlehuber