Internationale Wochen gegen Rassismus
vom 20. März bis zum 2. April 2023
München ist eine vielfältige, demokratische Großstadt, in der Toleranz und Respekt für viele zum Lebensgefühl gehören – was sich im Jahr 2022 unter anderem in der großen Unterstützung für die vor dem russischen Angriffskrieg geflohenen Ukrainer*innen zeigte. Trotzdem bleiben Erfahrungen mit Rassismus, Antisemitismus und andere Formen von Menschenfeindlichkeit für viele Münchner*innen bitterer Alltag. In einer 2020 von der Landeshauptstadt in Auftrag gegebenen Studie zu Hate Crime in München – also zu Straftaten aufgrund von Vorurteilen – zeigte sich, dass bei sehr vielen Straftaten insbesondere rassistische und sexistische Vorurteile und Einstellungen eine Rolle spielten. Viele Münchner*innen wurden Opfer von Hate Crime, weil der*die Täter*in ihre vermeintliche Herkunft (35 Prozent), ihr Geschlecht (31 Prozent), ihre Hautfarbe (17 Prozent) oder ihre ethnische bzw. kulturelle Zugehörigkeit (12 Prozent) ablehnte. Wir alle sind also dazu aufgerufen, uns einzumischen, wenn Menschen von Hass und Ausgrenzung betroffen sind – sei es zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum. Und wir müssen häufiger den Perspektiven und Stimmen derjenigen Gehör schenken, die rassistischen und menschenfeindlichen Angriffen ganz unmittelbar ausgesetzt sind. Nur so können wir verstehen, wie wir sie bestmöglich unterstützen und uns Tag für Tag für unser demokratisches Gemeinwesen einsetzen können. Das Programm zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus versteht sich daher als Forum zur Stärkung der vielfältigen und solidarischen Stadtgesellschaft, zur Vernetzung demokratischer Einzelpersonen und Initiativen, zum Empowerment von unmittelbar Betroffenen und zur Entwicklung von gemeinsamen Strategien und Visionen für ein selbstverständlich buntes, plurales, gleichberechtigtes und noch demokratischeres München. Umso mehr freuen wir uns, dass sich auch in diesem Jahr wieder so viele Kooperationspartner*innen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen am Programm beteiligen. Denn nur wenn wir als Demokrat*innen wieder lauter, sichtbarer, aktiver und widerständiger gegen die zunehmenden Angriffe auf Demokratie und Menschenrechte werden, können wir die demokratische Zukunft unserer Stadtgesellschaft sicherstellen. Bei allen Beteiligten möchten wir uns herzlich bedanken. Und allen Interessierten und Teilnehmenden wünschen wir viele spannende Veranstaltungen, anregende Diskussionen und inspirierende Begegnungen.
- Fachstelle für Demokratie, München
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Das gesamte Programm steht Hier zum Download bereit