Aktuelles aus München
Teilnehmer am Netzwerktreffen Willkommen-in-München.de

Gut vernetzt in München

Was passiert auf einem Netzwerktreffen von Willkommen-in-München.de? Es wird viel geredet und nach Lösungen gesucht! Wir geben Euch einen kleinen Einblick.

Knapp hundert Partner zählt das Netzwerk Willkommen-in-München.de inzwischen. Vernetzung und Austausch ist ein wichtiger Bestandteil des Netzwerks. Es hat sich 2014/2015 mit der Zielsetzung gegründet, Übersicht in die Angebotslandschaft zu kriegen, die wie Pilze aus dem Boden schoss. Gleichzeitig sollte erfasst werden, welche Bedarfe noch nicht gedeckt sind, wer mit wem zusammenarbeiten muss und bei wem es toll wäre zusammenzuarbeiten. Das ganze vor allem mit dem Fokus auf das Ehrenamt, das eine der wichtigsten Säulen war, aber sich in der Soziallandschaft nicht auskennt (und auch nicht auskennen muss).

Die turbulenten Zeiten sind inzwischen vorüber. Trotzdem treffen sich die Organisationen drei Mal im Jahr noch zum Austausch.

Zwischen den Treffen halten die individuellen Betreuerinnen und Betreuer im Team die Vernetzung nach. Sie stehen zur Seite wenn es Fragen, Probleme oder neue Ideen gibt, und schauen, ob mit dem Netzwerk eine bessere und schnellere Lösung entsteht, als als Organisation es ganz allein anpacken zu müssen. Obwohl wir nicht mehr 2015 haben ist immer noch ganz schön viel Bewegung im Feld der Flüchtlings- und Integrationshilfe.

Das Format für die Netzwerktreffen hat sich deshalb verändert gegenüber dem Anfang und passt sich immer mehr an.

Am 14. Mai war das Netzwerk in der Münchner Aidshilfe zu Gast.

Wie einen Beitrag zum Gesamtplan leisten?

Begonnen hat das Netzwerktreffen mit einem spannenden Vortrag von Sarah Hergenröther, die den Gesamtplan Integration der Landeshauptstadt München vorgestellt hat. In einem großen Kreis sitzend, konnten alle ihre Fragen stellen, die sie zu dem Prozess des Gesamtplans haben. Was unsere Netzwerkpartner am meisten umtreibt? Die Frage nach Bürgerschaftlichen Engagement als Querschnittsthema durch die einzelnen Säulen, die Flüchtlinge in Bedürfnisgruppen wie Bildung und Alter eingeteilt hat. Wie soll dieses Querschnittsthema konkretisiert werden? Ist der aktuelle Entwurf nicht zu sehr reine Verwaltungsdenke? Wie kann die Szene in der weiteren Bearbeitung mit einbezogen werden?

Sarah Hergenröther signalisierte Offenheit. Gerne solle sich dieses Netzwerk als Gremium mit Expertise mit der Frage befassen. Das Netzwerkteam wird dazu in den Austausch mit der Stadt gehen, wie die Expertise eingespeist werden kann und würde die Organisation übernehmen, dass interessierte Netzwerkpartner daran mitwirken können. Für das nächste Treffen, wird sich vorgenommen, wird man einen ersten Vorschlag dazu haben.

Offene Runde für das was gesprochen werden muss

Danach ging es in den offenen Teil des Treffens. Damit sich nicht immer nur die unterhalten, die sich schon kennen, gibt es vorab ein (freiwilliges) Spiel: Jeder und jede konnte bei der Ankunft eine Memorykarte ziehen. Die Aufgabe insofern leicht: Finde Deinen Zwilling und redet einfach mal miteinander. Zwillingspaare bekamen zur Belohnung auch noch einen kleinen Preis.

Die meisten Netzwerkpartner nutzen den offenen Teil um einfach einmal in Austausch mit Organisationen und Personen zu kommen, die sie schon lange nicht mehr gesehen haben, und die wichtige Kooperationspartner für sie geworden sind.

Zusätzlich bietet das Netzwerkteam jedes Mal eine methodische Aufgabenstellung. Sie soll das Gespräch anregen und nach Möglichkeit auch Output generieren. Beim offenen Format ist jedoch nichts ein Muss, sondern alles ein Kann.

Diesmal widmete sich das Netzwerk einer Art Evaluation. Drei Jahre nach 2015, wo stehen wir da insgesamt? An vier Pinnwänden konnten Partnerinnen und Partner den Fragen nachgehen:

  • Was war bisher gut und ist erhaltenswert?
  • Was war notwendig, hat nun aber ausgedient?
  • Was fehlt uns noch für eine gelungene Arbeit?
  • Was treibt uns darüber hinaus noch um?

Vor den Pinnwänden wurde darüber diskutiert in verschiedenste Richtungen: Was bedeutet diese Frage für auf die Stadt bezogen? Was bedeutet sie für uns ganz individuell? Wie geht ihr eigentlich mit dieser oder jener Herausforderung um? Habt ihr Tips? Ich habe meine Kooperationspartner verloren - weißt Du neue für mich?

Die Essenz der Diskussion konnte anonym hinter die Pinnwand gehängt werden, sodass jede und jeder wirklich frei seine Meinung dokumentieren konnte.

Die Essenz

München ist ein ungewöhnlicher Glücksfall. Die Menschen hier sind offen und es gibt reichhaltige, von der Lokalpolitik geförderte Hilfsstrukturen. Kritik gab es allerdings dafür, dass Alltagsrassismus auch in München zunimmt. Für die Zukunft wünschen sich die Netzwerkpartnerinnen und -partner, dass nicht mehr so sehr zielgruppenspezifisch „für Flüchtlinge“ gefördert wird, sondern dass themenbezogen gefördert wird und sich die Frage gestellt wird: „Wie kann dieses Thema (AltenServiceZentren, Sprachförderung für Eltern, KiTa, Ausbildung, Gesundheit,…) im Normalbetrieb besser für Geflüchtete und Asylbewerberinnen und -bewerber zugängig gemacht werden?“

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