Für die Toten im Mittelmeer
Das Mittelmeer ist immer noch die tödlichste Grenze der Welt: In den vergangenen fünf Jahren sind dort mehr als 18.000 Menschen auf der Flucht ertrunken. Zum Gedenken an die Toten im Mittelmeer finden in München ein ökumenischer Gottesdienst und eine Mahnwache an einem Flüchtlingsboot statt.
Mit Kardinal Reinhard Marx, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Bischof Vasilios von Aristi stehen dem ökumenischen Gottesdienst die obersten Vertreter der jeweiligen Kirche auf Bundesebene vor.
„Das europäische Gemeinwesen ist offenbar nicht in der Lage, seine Außengrenzen so zu organisieren, dass nicht jedes Jahr Tausende ums Leben kommen“, sagt Kardinal Marx in einer Videobotschaft. Solange sich daran nichts ändere, müsse die zivile Seenotrettung „im Kampf gegen die anhaltende Katastrophe“ auf dem Mittelmeer unterstützt und gewürdigt werden.
Bedford-Strohm betont: „Wir wollen für die Menschen beten, die schon gestorben sind. Wir wollen für die Menschen beten, die jetzt in Lebensgefahr sind. Und wir wollen für uns selbst beten, dass Gott uns ein weites Herz schenken möge. Dass wir uns dafür einsetzen, dass das Sterben auf dem Mittelmeer endlich ein Ende hat.“
Auf dem Frauenplatz vor dem Liebfrauendom beginnt um 11 Uhr die Mahnwache, organisiert von den Seenotrettungsvereinen RESQSHIP und Sea-Eye. Sie soll bis in den Abend hineingehen und die Andacht begleiten. Dort sind verschiedene Aktionen im Gedenken geplant.
Ab 14 Uhr findet im Liebfrauendom der ökumenische Gottesdienst statt.