ANALOG: Mein Vater war König David
"Mein Vater war König David“ ist ein biografisch geprägtes Projekt über die jüdische Familiengeschichte des ANALOG-Ensemblemitglieds Lara Pietjou.
Nach dem Tod ihres Vaters stößt sie auf ein Videointerview mit ihrer Großmutter. Darin erzählt diese vom Schicksal von Pietjous Urgroßvater, der in Auschwitz ermordet wurde, und wie sie selbst den Holocaust in einem Versteck überlebte. Diese Entdeckung verändert Pietjous Blick auf die eigene Geschichte und wird zum Ausgangspunkt einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung.
Das Künstlerkollektiv ANALOG erforscht mit performativen Mitteln die Weitergabe von Traumata über Generationen hinweg – besonders die Auswirkungen auf Pietjous Vater, der mit einer bipolaren Störung lebte und in manischen Phasen davon über zeugt war, König David zu sein.
Doch die Inszenierung geht über das Persönliche hinaus: Sie wirft ein Licht auf gesellschaftliche Tabus, auf Fragen nach Identität und Zugehörigkeit sowie auf die vielschichtige Realität jüdischen Lebens in Deutschland heute.
Die Performance wird von einer Videoinstallation begleitet, die den Kontext erweitert. Sie ist jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn begehbar. Zu hören sind Stimmen aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft: u.a. von Dr. med. Peter Pogany-Wnendt (Psychotherapeut, Sohn von Holo caust-Überlebenden), Yuriy Gurzhy (Musiker, DJ, Produzent und Autor), Dani Levy (Filmemacher, Drehbuchautor, Schauspieler), Daniel Vymyslicky (Meldestelle für Antisemitismus in Köln), Aaron Knappstein (Präsident des jüdischen Karnevalvereins „Die Kölschen Kippa Köpp“), Katja Garmasch (Comedienne, Autorin und Journalistin) und Debora Antmann (Autorin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Jüdischen Museum Berlin).
Ein besonderes Highlight ist das Tischgespräch am 08. Februar 2025, das im Anschluss an die Vorstellung bei einem gemeinsamen Essen (veganes Linsen-Dal) mit dem Publikum stattfindet. Gast des Abends ist die jüdische Schauspielerin, Theater- und Opernregisseurin und Autorin Adriana Alta ras, die in ihren Werken ebenfalls die Auseinandersetzung mit ihrer beweg ten Familiengeschichte thematisiert. Dies bietet eine besondere Gelegen heit, gemeinsam über jüdisches Leben heute, Altaras' Biographie und ihre Arbeit ins Gespräch zu kommen.
Mehr Informationen und Karten (5€-30€) erhalten Sie hier.
Schwere Reiter
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